Grüne das Zünglein an der Waage

| Onetz

Wer neuer Bürgermeister von Erbendorf wird, entscheidet sich am Sonntag, 29. März. Wie die Mehrheitsverhältnisse im künftigen Stadtrat aussehen, ist hingegen klar. Sie haben sich geändert.

CSU und CWL haben zusammen ab 1. Mai nur noch 9 Sitze (bisher 11 inklusive Bürgermeister Hans Donko). Sollte Johannes Reger das Rennen für sich entscheiden, würde für die CSU Christian Bauer nachrücken und die Stimmen der "Schwarzen" erhöhten sich auf 10.

Für Ampelkoalition

Sollte sich in der Stichwahl Bernhard Schmidt durchsetzen, hätten seine Freien Wählen 5 Stimmen plus der des Bürgermeisters. Nachrückerin wäre Birgit Grünbauer. Die SPD verliert zwei Sitze und ist künftig nur mehr mit vier Stadträten vertreten. Neben Charly Rottmann verpasste auch Stadthallenpächter Michael Wirth den Wiedereinzug. Die Grünen haben auf Anhieb 2 Leute durchgebracht und streben eine "Ampelkoalition" mit SPD und Freien Wählern an. Das heißt, dass CSU und CWL (mit Bürgermeister) zusammen maximal auf 10 Sitze kämen, Freie Wähler, SPD und Grüne (ohne Bürgermeister) mindestens auf 11 Sitze. Ob das für die künftige Kommunalpolitik in der Steinwaldstadt eine entscheidende Rolle spielt, wird sich zeigen. Die meisten Beschlüsse in der Vergangenheit waren einstimmig, allerdings konnten sich Rot und Orange gegen Schwarz schwer durchsetzen.

Aber eines bleibt gleich. Es gibt weiterhin nur eine Frau im Gremium. Bislang setzte sich Sonja Heindl (CWL) ein, künftig ist es Bio-Bäuerin Berta Wenning (50) aus Wetzldorf. Die verheiratete Mutter dreier erwachsener Kinder hat Respekt vor der Aufgabe: "Ich hoffe, dass ich meinen Wählern gerecht werde."

Farbe und Transparenz

Der zweite Grüne, Biobauer Josef Schmidt von der Grenzmühle, bezeichnet sich am Tag nach der Wahl als "glücklichster Mensch der Region". Offensiv vertritt der Listenführer eine Zusammenarbeit seiner Partei mit Freien Wählern und SPD: "24 Jahre CSU sind abgewählt". Es müsse wieder mehr Farbe und Transparent in den Stadtrat.

Schmidt freut sich riesig über den Einzug von Berta Wenning und ist gleichzeitig tief bestürzt: "Wäre sie nicht knapp an Maximilian Seiler vorbeigezogen, hätten wir gar keine Frau im Gremium. Das geht gar nicht.

Der Stadtrat

4125 Erbendorfer waren zur Kommunalwahl aufgerufen. Die CSU holte als stärkste Partei 31,3 Prozent beziehungsweise 16 838 Stimmen. Die Freien Wähler verbuchten 23,3 Prozent (12 546), die Sozialdemokraten 20,5 (11 028). Die CWL landet bei 17,2 Prozent (9235). Die Grünen, die erstmals in Erbendorf bei einer Stadtratswahl dabei waren, freuen sich über gute 7,7 Prozent (4157). Das wirkt sich in Sitzen wie folgt aus:

CSU (6)
Von der Erbendorfern in der Stadtrat geschickt werden Johannes Reger (2868 Stimmen), Dominik Vollath (1724), Josef Bollmann (1424), Robert Bayer (1135), Georg Frieser (1060) und Alfons Meierhöfer (neu), der mit 1036 Stimmen von Rang 14 auf der Liste auf Platz 6 vorgewählt wurde. Erster Nachrücker ist Christian Bauer, der sich mit 993 Stimmen zwei Plätze weiter nach hinten wiederfindet. Josef Pöllath war nicht mehr angetreten.

CWL (3)
Dritte Bürgermeisterin und Stimmenkönigin 2014 Sonja Heindl hatte sich nicht mehr aufstellen lassen. So vertreten Franz Schraml (1555 Stimmen), Matthias Fütterer (1374/neu) und Toni Schinner (1013/neu) die Farben der Christlichen Wählergemeinschaft Land. Erster Nachrücker ist Michael Janner (482), der von Rang 9 auf der Liste auf Platz 4 geklettert ist.

SPD (4)
Keine Überraschung ist, dass Anton Hauer (1649) abgeräumt hat. Ihm folgen Reinhold Kastner (1172) und Martin Gallersdorfer (992). Bernhard Reis (846) schafft als letzter Genosse regulär den Einzug. Für Charly Rottmann (699) hat es gerade noch (nur) zum ersten Nachrücker gereicht. Die Nachwuchshoffnung Elke Zwolan fiel von Platz 3 auf Rang 6 zurück.

Freie Wähler (5)
Sie schaffen fünf Sitze: Bernhard Schmidt (2576), Hans Rose (1708), Adran Kottas (1335), Rolf Hanauer (792), Sven Lehner (771/neu). Nachrückerin ist Birgit Grünbauer (651).

Bündnis 90/Grüne (2)
Als Newcomer ziehen Josef Schmidt (1005) und Berta Wenning (576) in den Stadtrat ein. Erster Nachrücker ist Maximilian Seiler (545).

Weitere Daten: 2879 Erbendorfer gingen zur Wahl, das entspricht einer Beteiligung von 69,8 Prozent. 50 Wähler schafften es, ihren Stimmzettel ungültig zu machen.

Quelle: Onetz

Zurück