Bürgerinitiativen tauschen sich aus

| Quelle: BI WHHW

Vertreter der Bürgerinitiativen „Windparkfreie Heimat - Rund um den Rauhen Kulm (#Nedmeidaham)“ und „Windkraftfreie Heimat – Hessenreuther Wald (WHHW)“ besuchten die Bürgerinitiative „Vogelherd“ in Eckersdorf bei Bayreuth.

Ziel dieses Besuches war der Erfahrungsaustausch mit von Windparks betroffenen Anwohnern.

Eine knapp zweistündige Wanderung auf die Anhöhe Vogelherd führte zu den acht im Mai 2017 errichteten Windkraftanlagen. Zu diesen Windkraftanlagen mit einer jeweiligen Gesamthöhe von 200 Metern führen sehr breite verdichtete Zufahrtswege. Die Anlagen sind zum Teil unter 1000 Metern von Häusern entfernt und stehen auf großen Betonfundamenten und Wartungsflächen. Die 10H-Regelung griff hier nicht, da der Vorbescheid zum Bau der Windkraftanlagen kurz vor Inkrafttreten der Regelung noch durch das Landratsamt erstellt wurde.

Durch die enorme Größe wird eine sehr erdrückende Wirkung erzeugt.

Wie häufig beobachtet wurden Windkraftanlagen auf einer Landkreisgrenze platziert, in diesem Fall den Landkreisen Bayreuth und Kulmbach. Eine Taktik, welche die Uneinigkeit zwischen den Kreisen ausnutzt und dadurch den Bau von Windrädern erleichtert. 

Die Sprecherin der BI Vogelherd Madeleine Luhzing erzählte, dass die Planungen für den Windpark weitestgehend für die Öffentlichkeit unbemerkt durchgeführt wurden, wie z.B. frühzeitige Pachtverträge mit Landbesitzern. Dennoch konnten durch Bürgerinitiativen in der Region zusätzliche Windkraftanlagen verhindert werden. Ein großes Opfer ist der Verlust der Dorfgemeinschaft. Bereits die Planungen der Windräder entzweiten Nachbarn und Familien innerhalb der Gemeinden.

Gegen die Auflagen zum Schutz der Tiere klagte der Betreiber sofort und die ursprünglich vereinbarten Abschaltzeiten wurden stark gekürzt. Fledermauspopulationen sowie gefährdete Greifvögel (Rotmilan, Baumfalke und Wespenbussard) sowie Schwarzstörche sind davon betroffen. Abschaltzeiten werden sukzessive weiter reduziert, Beanstandungen hierzu durch die BI Vogelherd werden ignoriert.

Die Anwohner in der Umgebung spüren die Auswirkungen von Lärm (hörbarer Schall) bzw. Infraschall (nicht hörbarer, aber körperlich wahrnehmbarer Schall) am eigenen Leib. Sie leiden unter gravierenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen für Psyche und Körper, ausgelöst durch messbaren Schalldruck und den niederfrequenten „Brummton“. Das kürzlich erstellte Schallgutachten ist fehlerhaft und um 15 Monate verspätet erstellt worden. 

Die BI Vogelherd kämpft um erweiterte Abschaltzeiten bzw. Stilllegung der Windkraftanlagen. Von den zuständigen Landratsämtern erfahre man keine Unterstützung. Deutlich wird, wenn die Windräder erst einmal stehen, dann ist es extrem schwierig als Betroffene/-er Gehör zu finden. Die „Mühlen“ drehen sich weiter, 20 Jahre - mindestens!

Bei einem Rundumblick auf der Anhöhe des Windparks konnte man mehr als 50 Windkraftanlagen sehen. Zu ihnen zählen unter anderem die Windparks Creußen, Speichersdorf, Buchau, Litzendorf, Rotmainquelle, Tannberg-Lindenhardt, Alladorf, usw.

Es wurde vereinbart in Kontakt zu bleiben und weiterhin Erfahrungen auszutauschen.

Siehe auch Pressebericht Onetz: Von Gegnern lernen

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